3 Tage, 4 Belchen:
Durch den Schwarzwald, das Schweizer Jura und die Vogesen
Etappe 2: Holderbank (CH) - Bussang (F) u.a. mit Ballon d'Alsace
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gefahren am: 06.06.2014
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Tourenlänge: 158 Km
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Höhenmeter: 2300 Hm
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Maximale Höhe: 1165 m ü. NN. (Col du Ballon d'Alsace/Vogesen)
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Straßenverkehr:
meist wenig befahrene Nebenstrecken
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Streckenverlauf:
Holderbank (CH) - Balsthal - Passwang (946 m ü. NN) - Challhöchi (auch Challpass 726 m ü. NN.) - Laufen - Biederthal (F) - Altkirch - Thann - Col du Hundsruck (748 m ü. NN.) - Sewen - Col du BALLON d'Alsace (1165 m ü. NN.) - Saint-Maurice-sur-Moselle - Bussang (Übernachtung)
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GPX-Track: www.gpsies.de
(Der Track beinhaltet die originär gefahrene Route. Ich übernehme keine Gewähr für kurze Verfahrer. Das Nachfahren erfolgt auf eigenes Risiko.)
Bilder (Slide-Show):
Die zweite Etappe beginnt in Holderbank im Schweizer Jura und bringt uns in die Vogesen.
Nach dem Start in Holderbank und nach wenigen Kilometern auf der etwas stärker befahrenen Hauptstraße verlassen wir diese in Balsthal bereits wieder nach rechts. Eine Übersichtstafel kündigt den Beginn der Passwangstraße an und signalisiert uns, dass sie auch geöffnet ist. Bis zum eigentlichen Beginn sind es aber noch knapp sieben Kilometer. Nach der Ortschaft Ramiswil geht es dann richtig in den Anstieg, der mit Spitzenwerten von 13 % auch durchaus anspruchsvoll ist. Immerhin sieben Serpentinen sind zu durchfahren. In der sechsten Serpentine lohnt ein kurzer Stop beim Gasthof Alpenblick, denn "nomen est omen". Bei schönem Wetter sieht man die schneebedeckten Gipfel, der nicht mehr allzuweit entfernt liegenden Alpen. Die Paßhöhe wird mittels eines 300 Meter langen Scheiteltunnels bewältigt, der gut beleuchtet ist.
Auch die Abfahrt vermittelt Paßcharakter. Im oberen Teil geht es entlang steiler Felswände, später durch weit geschwungene Kehren bergab. Über Breitenbach und Laufen wird Röschenz erreicht, wo der Anstieg zum Challhöchi (auch Challpass) beginnt. Der Paß verbindet das Laufental mit dem Leimental. Ca. 400 Höhenmeter sind zu überwinden, ehe die unscheinbare, im Wald liegende Paßhöhe erreicht wird. Nach einer schnelle Abfahrt ist man in Metzerlen. Hier geht es scharf nach links nach Burg im Leimental. Unmittelbar nach dem Ort, wird völlig unspektakulär die Staatsgrenze nach Frankreich überquert. Ein Schild teilt uns mit, dass wir im Departement du Haut-Rhin sind.
Von nun an geht es weitgehend flach ca. 70 Kilometer durch das Elsaß. Kurz nach Altkirch rücken sich die Vogesen in unser Blickfeld. In Thann sollten wir nochmals verpflegen, denn nun steht der Anstieg zum Col du Hundsruck auf dem Programm. Ein eigentlich unspektakulärer und auch nicht besonders schwerer Paß. Dennoch ist ein besonderer Paß, denn hier sollen die berühmten Worte "Quäl Dich, du Sau!" gefallen sein, gerichtet von Udo Bölts an Jan Ullrich während der 18. Etappe der Tour de France 1997 von Colmar nach Montbéliard. Der im gelben Trikot fahrende Ullrich durchlitt in den Vogesen eine Schwächephase. Am Col du Hundsruck drohte die Konkurrenz zu enteilen, doch Bölts chauffierte seinen Chef wohlbehalten durch die Berge. Ullrich erreichte Paris in Gelb und gewann seine einzige Tour.
Nach der Abfahrt vom Col du Hundsruck radeln wir noch einige Kilometer auf flacher Strecke nach Sewen. Nochmals sollten wir an einem der Brunnen, die "eau potable" versprechen, die Trinkflaschen füllen, denn vor uns liegt noch der Anstieg zum Col du Ballon d'Alsace. 13 Kilometer und 670 Höhenmeter sind bis zur Paßhöhe zu überwinden. Nach Verlassen des Ortes ist der Straßenverlauf kurvenreich und die Steigung bleibt im mittleren einstelligen Bereich. Nach dem Lac d'Alfeld taucht man tiefer in den Wald ein und die Steigung zieht an. Im oberen Bereich wird es dann wieder flacher und nach Verlassen des Waldes öffnet sich die weite Ebene des Paßplateaus. Da nur noch die Abfahrt folgt, wird man die Gelegenheit ausschlagen, im Gasthaus auf der Paßhöhe einzukehren. Kurvenreich zieht die Trasse hinab nach Saint-Maurice-sur-Moselle. Nur noch ein kurzes Stück auf ebener Strecke und das Tagesziel in Bussang ist erreicht. Mein Quartier die Auberge Alsacienne ist für eine Nacht in Ordnung. Mein Zimmer war zwar sehr klein und schmucklos mit Stockbetten, das Essen nach der Karte war hingegen gut.