Über den Colle delle Finestre und den Colle di Sestriere
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gefahren am 03.07.2016
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Tourenlänge: 101 Km
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Höhenmeter: 2582 Hm
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Maximale Höhe: 2176 m ü. NN. (Colle delle Finestre)
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Straßenverkehr:
meist wenig befahrene Nebenstrecken und Paßstraßen; etwas mehr Verkehr zwischen Cesena Torinese und Susa
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Besonderheit:
Der Colle delle Finestre ist im oberen Abschnitt auf acht Kilometer Länge nicht asphaltiert. Bei vorsichtiger Fahrweise kann er aber durchaus auch mit dem Rennrad befahren werden, allerdings nur bei stabilen und trockenen Wetterverhältnissen. Für die Abfahrt mit dem Rennrad ist die Nordseite nach Susa eher ungeeignet.
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Streckenverlauf:
Giaglione - Susa - Meana di Susa - Colle delle Finestre (2176 m ü. NN.) - Balboutet - Poumeres - Soucheres Basses - Pragelato la Ruà - Traverses - Colle di Sestriere (2035 m ü. NN.) - Cesena Torinese - Oulx - Salbertrand - Exilles - Chiomonte - Gravere - Susa - Giaglione
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GPX-Track/Karte/Höhenprofil: www.gpsies.de
(Der Track beinhaltet die originär gefahrene Route. Ich übernehme keine Gewähr für kurze Verfahrer. Das Nachfahren erfolgt auf eigenes Risiko.)
Bilder (Slide-Show):
Der Höhepunkt dieser Tour liegt gleich am Anfang: Der Anstieg auf den Colle delle Finestre. Wenn nicht der Giro d'Italia im Jahre 2005 erstmals über den Paß geführt worden wäre, würde heute Niemand auf die Idee kommen, mit dem Rennrad hinauf zu fahren, denn die Auffahrt ist im oberen Teil nicht asphaltiert. Bei vorsichtiger Fahrweise kann man den Schotterabschnitt jedoch auch mit dünnen Rennradreifen bewältigen. Besonders gut geeignet ist die Zeit nach einer Giro-Etappe, denn dann werden vorher Ausbesserungsarbeiten durchgeführt und die Trasse wird gewalzt. Als ich den Paß im Juli 2016 gefahren bin, lag die letzte Giro-Befahrung bereits über ein Jahr zurück. Dennoch fand ich den Schotterabschnitt in gutem Zustand vor. Ich musste das Rad nur einmal über eine ausgewaschene Rinne tragen und zwei- bis dreimal bei Gegenverkehr anhalten, um nicht in tiefen Schotter zu geraten. Ich bin die Tour an einem schönen Sonntag gefahren, als viel Ausflugsverkehr herrschte. Unter der Woche wird am Colle delle Finestre nicht viel los sein. Die Staubstraße verläuft zunächst im lichten Kiefernwald und wird immer aussichtsreicher je weiter man nach oben kommt. Bei klarer Sicht hat man einen tollen Blick auf den höchsten Gipfel des Susa-Tales, den Rocciamelone.
Erwähnen möchte ich auch noch, dass die ersten zehn noch asphaltierten Kilometer auf schmaler Straße äußerst kehrenreich im schattigen Wald verlaufen. Obwohl man keine Aussicht hat, macht auch dieser Abschnitt viel Spaß. Am Übergang vom Asphalt auf den Schotter befindet sich ein Brunnen, an dem man die Trinkflaschen auffüllen kann.
Von der Paßhöhe hat man einen tollen Rundumblick auf die oberen Kehren und die Umgebung. Die Abfahrt wurde 2005 für den Giro vollständig asphaltiert. Die schmale Trasse führt durch schöne Wiesenhänge.
Im Chisonetal geht es zunächst nur leicht ansteigend nach Sestriere. Erst nach dem Örtchen Traverses wird es wieder etwas steiler. Von hier aus sind es noch knapp sieben Kilometer bei mittlerer Steigung bis zur Paßhöhe. Sestriere ist leider ein typisches Skiresort mit wenig Charme. Im Jahr 2006 wurden hier anläßlich der Olympischen Winterspiele von Turin die alpinen Wettbewerbe ausgetragen. Sestriere wurde natürlich auch schon mehrfach bei Tour und Giro angefahren, oft als Ziel einer Bergankunft. In einem der vielen Cafes kann man sich einen Espresso oder Cappuccino gönnen.
Nach der schnellen Abfahrt findet man sich in Cesena Torinese wieder. Bis Susa geht es dann weiterhin meist abwärts, allerdings nimmt der Verkehr etwas zu.
Fazit: Wegen des Schotterabschnittes am Colle delle Finestre vielleicht eher eine Tour für den erfahrenen Pässefahrer, die man aber auf keinen Fall versäumen sollte. Selbstverständlich sollte sein, dass der Colle delle Finestre über die Nordseite von Susa aus, nur bei stabilen und trockenen Wetterverhältnissen befahren werden kann.