Gran Paradiso: Colle del Nivolet
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gefahren am 04.07.2016
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Tourenlänge: 106 Km
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Höhenmeter: 2370 Hm
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Maximale Höhe: 2612 m ü. NN. (Colle del Nivolet)
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Straßenverkehr:
meist wenig befahrene Nebenstrecken und Paßstraßen; gute, kostenlose Parkmöglichkeit am ehem. Bahnhof von Pont Canavese
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Besonderheit:
Zwischen Ceresole Reale und Noasca befindet sich ein ca. 3500 m langer Tunnel; bergauf kann dieser zum großen Teil auf der alten Straße umfahren werden. Dazu unmittelbar vor dem Tunnel links abbiegen. Die schmale Straße befindet sich allerdings in schlechtem Zustand. Erst im oberen Bereich bin ich nochmal für ca. 1 Km in den Tunnel. Bergab ist die Umgehung wegen des schlechten Zustandes nicht ratsam. Ich bin in der Abfahrt komplett durch den Tunnel gefahren. Besonders im oberen Bereich gibt es einige dunkle Stellen, ansonsten ist der Tunnel gut beleuchtet. Ich rate dennoch dazu, zumindest ein Rücklicht zu montieren.
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Streckenverlauf:
Pont Canavese - Sparone - Locana - Noasca - Ceresole Reale - Colle del Nivolet (2612 m ü. NN.) - Rifugio Savoie (2534 m ü. NN.) - Colle del Nivolet (2612 m ü. NN.) - Ceresole Reale - Noasca - Locana - Sparone - Pont Canavese
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GPX-Track/Karte/Höhenprofil: www.gpsies.de
(Der Track beinhaltet die originär gefahrene Route. Ich übernehme keine Gewähr für kurze Verfahrer. Das Nachfahren erfolgt auf eigenes Risiko.)
Bilder (Slide-Show):
Die Auffahrt zum Colle del Nivolet durch den Nationalpark Gran Paradiso zählt mit Recht zu den schönsten Sackgassen der Alpen. Wenn man die Tour vom Talort Pont Canavese aus fährt, hat man aber auch gewaltige 2370 Höhenmeter zu überwinden. Ursprünglich war vorgesehen über den Colle del Nivolet den Großraum Turin mit dem Aosta-Tal zu verbinden. Diese Pläne mussten jedoch mit der Gründung des Nationalparks verworfen werden. Am Pian del Nivolet endet der Asphalt. Nur wenn man eine ca. dreistündige Tragepassage über einen Saumpfad in Kauf nimmt, gelangt man in das Aosta-Tal. Die Abgeschiedenheit hat aber durchaus ihr Gutes. Denn bis auf schöne Wochenenden im Sommer ist am Nivolet nicht viel los. Ich rate daher möglichst unter der Woche hinzufahren.
Von Pont Canavese geht es zunächst nur leicht ansteigend in das Tal hinein, nur wenige Abschnitte sind etwas steiler. Etwa bei Kilometer 20 wird der Nationalpark Gran Paradiso angekündigt. Bei Noasca erreicht man schließlich das Portal des etwa 3500 Meter langen Tunnels. Ich empfehle den Tunnel auf der alten Straße zu umfahren. Hierzu muss man die Hauptstraße nach links verlassen. Die alte Straße ist zwar in schlechtem Zustand, bergauf allerdings noch gut befahrbar. Auf schmaler Trasse und durch enge Kehren geht es in schluchtartiger Landschaft nach oben. Oben müssen wir dann doch noch einmal für ca. 1 Km in den Tunnel.
Wir erreichen Ceresole Reale, die letzte Ortschaft vor dem zweiten, wilden Teil des Anstiegs. Nach dem Ort passieren wir den Lago di Ceresole. Ein kurzes Flachstück und eine kurze Abfahrt geben uns die Möglichkeit uns zu erholen.
Jetzt beginnt der spektakuläre, hochalpine Teil. Durch Almwiesen schrauben wir uns kehrenreich immer weiter nach oben, dann erreichen wir den Lago de Serrù. Wir hören das Pfeifen der Murmeltiere. Nach weiteren Kehren und einer kurzen Abfahrt sind wir am Lago Agnel, der auf der Dammkrone überquert wird. Der finale Schlussanstieg beginnt, weitere Kehren bringen uns zur Paßhöhe. Kurz vorher sollte man an einem tollen Aussichtspunkt einen Blick zurück auf die atemberaubende Szenerie werden.
Nach der Paßhöhe kann man noch zum Pian del Nivolet hinunterfahren. Hier gibt es am Rifugio Savoie auch eine Einkehrmöglichkeit.
Auf dem Hinweg geht es dann zurück. Ich empfehle bergab wegen des schlechten Zustandes der alten Straße auch durch den Tunnel zu fahren. Im oberen Bereich gibt es einige dunkle Stellen, ansonsten ist die Beleuchtung passabel. Dennoch kann ein Rücklicht nicht schaden.
Schnell sind wir zurück in Pont Canavese.
Fazit: Der Colle del Nivolet ist einer der schönsten Alpenpässe, den man sich nicht entgehen lassen sollte.